Lebensräume |
Feuchtgrünland,
Heide,
Buchenwald,
Eichenwald,
Erlenbruchwald,
Seen,
Flüsse,
Gagelmoor
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Pflanzenarten |
Moorlilie,
Drachenwurz,
Knabenkräuter,
Königsfarn
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Tierarten |
Wasserralle,
Wespenbussard,
Rohrdommel,
Eisvogel,
Bachneunauge,
Große Moosjungfer,
Graureiher,
Zwergsäger
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Haubentaucher © Hans Georg Wende
Die vier Krickenbecker Seen Glabbacher-Bruch, Hinsbecker-Bruch, Poelvenn-See und Schrolik, welche durch Torfabbau im 17.- und 18. Jahrhundert entstanden, liegen im Tal der Nette und gehören zum ca. 1205 ha. großen Natura 2000- und Naherholungsgebiet "Krickenbecker Seen". Es ist sowohl FFH- als auch EU Vogelschutzgebiet. Die Seen prägen das Gebiet ebenso wie das Kulturdenkmal "Nordkanal", Gagelmoore, viele Kleingewässer, Röhrichte und Bruchwälder. Das Schutzgebiet Krickenbecker Seen liegt im Herzen des Naturparks Schwalm-Nette.
Kleingewässer wie die Flachskuhlen bieten nicht nur seltenen Pflanzen Lebensraum, sondern sind auch ideale Laichmöglichkeiten für diverse Amphibien. Entlang des Flüsschens Nette entstanden in der Gegend viele Wassermühlen, welche noch heute das Landschaftsbild prägen. Einige dieser Mühlen sind heute als Hotels oder Restaurants den Besuchern ein Ausflugsziel.
Das Gebiet ist tektonisch äußerst interessant. In Mitten des Naturschutzgebietes verläuft die Bruchkante zwischen der Venloer und der Krefelder Scholle. Der nordöstliche Teil des Gebietes (Krefelder Scholle) hebt sich, während südwestlich die Venloer Scholle weiter absinkt. So entstehen auch heute noch Höhenunterschiede von bis zu einem cm/Jahr. Diese tektonischen Bewegungen führen häufig zu kleineren Erdbeben, die in der Regel jedoch nicht wahrnehmbar sind (eine Ausnahme bildet das Erdbeben von Roermond im Jahr 1992 mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala). Durch diese tektonischen Bewegungen wird der Viersener Sprung gebildet, dessen Höhenzug in dem Bereich "Hinsbecker Höhen, bzw. Hinsbecker Schweiz" genannt wird. Der höchste Punkt liegt bei 87 m über NN. Für den Niederrhein ist diese Erhebung etwas Besonderes.
Im EU-Vogelschutzgebiet findet man außerdem die größte Graureiherkolonie in ganz NRW. Neben den Graureihern leben hier Teichrohrsänger, Wasserralle, Wespenbussard, Eisvogel, sowie diverse andere, vornehmlich Wasservögel, für die die Seen Brut- und Rastplätze sind. Auch diverse seltene Fische, Libellen und Amphibien leben hier. Eine Vielzahl an ausgewiesenen Wegen, die das Gebiet erlebbar machen, laden den Besucher zum Wandern und Fahrradfahren ein. Die 2-Länder-Route, die Niederrheinroute und die Euroga-Route sind nur einige dieser, über die Grenzen bekannten Routen. Einige Wege führen unter anderem an Schloss Krickenbeck vorbei und bieten eine wunderschöne Aussicht über die Seen. Das Schloss ist für Besucher leider nicht zugänglich. Es dient heute als Fortbildungsakademie. Weitere Höhepunkte im Natur-Erlebnis-Gebiet sind das Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen, das Artenschutzgewässer Flootsmühle, die Aussichtsplattform am Gagelmoor sowie der Aussichtsturm auf dem Taubenberg. Von hier kann der Besucher eine traumhafte Aussicht über die Landschaft genießen. Fernglas und Fotoapparat sollte man nicht vergessen. Einige der ausgewiesenen Wege sind rollstuhlgerecht.
Wer gerne länger bleiben möchte, kann im Naturpark Schwalm-Nette in den nahegelegenen Erlebnisgebieten Elmpter Schwalmbruch und Brachter Wald ebenfalls die herrliche Natur genießen. Ein großes Sport,- Kultur- und Freizeitangebot gibt es in der Region. Hierzu zählen der Kletterwald in Süchteln, das Textilmuseum "Die Scheune" und das Heimatmuseum des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hinsbeck. Auch ein Besuch in die nahegelegenen Niederlande lässt sich hier wunderbar einbinden.