Kalkmagerrasen bei Ossendorf

Lebensräume Buchenwald, Kalk-Halbtrockenrasen, Kalkscherbenäcker
Pflanzenarten Gewöhnliches Katzenpfötchen, Helm-Knabenkraut, Fliegen-Ragwurz, Salbei, Feld-Rittersporn
Tierarten Neuntöter, Rebhuhn, Nachtigall, Zauneidechse, Dorngrasmücke, Tagfalter
Felsbänder in einer ehemaligen Abgrabung unterhalb des Heinturms
Felsbänder in einer ehemaligen Abgrabung unterhalb des Heinturms © Frank Grawe

Vor mehr als 7.000 Jahren begannen Menschen in der Warburger Börde Äcker zu bestellen. Seit dieser Zeit dominieren Ackerflächen die weite, sanft geschwungene Landschaft. Die fruchtbaren Lössböden sind so ertragreich, dass sich nur wenige Reste der ursprünglichen, in weiten Teilen von Wäldern bedeckten Naturlandschaft erhalten haben.

Im Gegensatz dazu finden sich am Rande der Börde vielfältige Zeugnisse ehemals weit verbreiteter Landnutzungen. Hier gibt es sie noch, die steinreichen Kalkscherbenäcker, die blumenbunten Kalkmagerrasen, die mageren Wiesen, Streuobstbestände oder kleinbäuerlichen Abgrabungen. Präsentieren sich weite Teile der Warburger Börde als weitläufige, von großen Ackerschlägen geprägte Landschaft, so finden sich unweit von Ossendorf am Heinberg, Rabensberg und der Franzosenschanze noch kleinteilig strukturierte Äcker mit blütenreichen Säumen, ungespritzten Ackern, Hecken, Lesesteinhaufen und unbefestigten Feldwegen.

Hier leben artenreiche Gemeinschaften aus Pflanzen und Tieren, die andernorts selten geworden sind. Über den Feldern trällern Feldlerchen ihr melodisches Lied, auf den Äckern treffen sich Feldhasen, Wachteln und Rebhühner und in den Hecken brüten Goldammern, Neuntöter und Dorngrasmücken. Auf einigen Äckern, die Fachleute zu den 100 schönsten in ganz Deutschland zählen, blühen neben dem tiefroten Klatsch-Mohn farbenprächtige Ackerwildkräuter wie Feld-Rittersporn und Sommer-Adonisröschen. Auf den kargen extensiv genutzten Kalkscherbenäckern konnten diese alten Wegbegleiter der Ackerbauern bis heute überdauern.

Einen Farbaspekt der besonderen Art bieten die artenreichen Salbei-Glatthaferwiesen, die im Juni Teile des Rabensbergs und der Franzosenschanze in ein Meer tiefblauer Farbe tauchen. Sie werden traditionell als Heuwiesen bewirtschaftet und lediglich zweimal im Jahr gemäht. Sie wachsen auf mageren Standorten und weisen eine ähnliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren auf wie die direkt benachbarten Kalkmagerrasen. Entdecken Sie bei Ossendorf – unweit von Warburg – auf einer etwa dreistündigen Rundwanderung am Rande der Warburger Börde, was Spuren in einer uralten Kulturlandschaft über deren Geschichte erzählen.

Informationstafeln und digitale Medien auf einem GPS-Erlebnispfad helfen dabei, diese Spuren zu deuten.

Auf einen Blick

Öffentliche Wegführung vorhanden

Beste Jahreszeit für einen Besuch

Frühjahr, Sommer, Herbst

Kontakt

Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V.
Zur Specke 4
34434 Borgentreich
05643-948800
www.landschaftsstation.de
info@landschaftsstation.de

Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V.

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Ossendorf

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Anfahrt

Bis Warburg mit dem Zug, von dort mit der Buslinie 515 bis zur Haltestelle "Am Heinberg"

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www.kulturland.org

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www.kulturland.org 

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Kultur / Touristik

Kultur

Touristik

Kulturland Kreis Höxter
Corveyer Allee 7
37671 Höxter
05271-974320 /-23
www.kulturland.org

Zusätzliche Infos

Im Jahr 1760 kam es zwischen Heinberg, Rabensberg und der Franzosenschanze während des siebenjährigen Krieges zu einer Schlacht zwischen dem französischen Heer und alliierten Truppen, bestehend aus dem Kurfürhstentümern Braunschweig-Lüneburg und Braunschweig-Wolfenbüttel, der Landgrafschaft Hessen-Kassel und brittischen Soldaten. Die Franzosen verlohren die Schlacht. Noch heute sind Reste von Schützengräben auf der Franzosenschanze zu erkennen.


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